Die DFDC ist zu Gast im Theater Freiburg.
An diesem Abend werden LISA von Ioannis Mandafounis und das neue Werk von William Forsythe präsentiert.
Theater FreiburgFreiburg (Gastspiel)
- Fr27.06.202519:30
Begleitprogramm
EINFÜHRUNG
27.06.2025 in Freiburg
Die Einführung bietet Ihnen vorab Informationen zur Produktion und zur Arbeitsweise des Choreografen. 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Winterer-Foyer.
ARTIST TALK
27.06.2025 in Freiburg
Erfahren Sie mehr über die Hintergründe der Produktion und die beteiligten Künstler*innen. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt. Im Winterer-Foyer.
Trailer LISA
Neues Werk
- Choreografie
- William Forsythe
- Tanz
- Tänzer*innen der Dresden Frankfurt Dance Company
Mit der Neukreation von William Forsythe schließt sich ein Kreis. Der Choreograf gilt zu Recht als einer der wichtigsten des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Sein innovativer Umgang mit der Tradition des Balletts hat dem Tanz Richtungen eröffnet, die zuvor schwer vorstellbar schienen. Von 1984 bis 2004 leitete Forsythe das Ballett Frankfurt und von 2005 bis 2015 The Forsythe Company. Später wurde diese in Dresden Frankfurt Dance Company umbenannt. Ioannis Mandafounis, der gegenwärtige Künstlerische Leiter der Company, war einige Jahre Tänzer bei Forsythe und ist entsprechend deutlich von ihm beeinflusst.
Live-Choreografie, die Improvisationsmethodik, mit der die Company heute arbeitet, knüpft an viele Prinzipien an, die Forsythe entwickelt hat, und treibt das Paradigma der Improvisation noch einen Schritt weiter. Nun trifft diese radikalisierte Bewegungspraxis auf die künstlerische Handschrift und Sensibilität, von der sie einst ausging. Was wird aus dieser besonderen Verbindung entstehen?
William Forsythe
William Forsythe ist seit über 50 Jahren als Choreograf tätig. Seine Werke sind dafür bekannt, dass sie die Praxis des Balletts aus der Identifikation mit dem klassischen Repertoire gelöst und zu einer dynamischen Kunstform des 21. Jahrhunderts transformiert haben. Er tanzte mit dem Joffrey Ballet und später mit dem Stuttgarter Ballett, dessen Hauschoreograf er 1976 wurde. 1984 begann seine 20-jährige Tätigkeit als Direktor des Ballett Frankfurt. Im Anschluss formierte Forsythe ein neues Ensemble, The Forsythe Company, das er von 2005 bis 2015 leitete. Forsythes tiefgreifendes Interesse an organisatorischen Grundprinzipien der Choreographie hat ihn dazu geführt, ein breites Spektrum von Projekten in den Bereichen Installation, Film und webbasierter Wissensentwicklung zu realisieren. Während seine Bühnenarbeiten einen zentralen Platz im Repertoire der Ballettensembles weltweit einnehmen, sind seine Installationen international sowohl in Museen als auch in Sammlungen vertreten. Forsythe erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig und den Theaterpreis DER FAUST, beide für sein Lebenswerk.
Lisa
- Choreografie, Konzept
- Ioannis Mandafounis
- Tanz
- Tänzer*innen der Dresden Frankfurt Dance Company
- Kostüme
- Dorothee Merg
- Klavier
- Gabriele Carcano
- Dramaturgie
- Philipp Scholtysik
- Choreografische Assistenz
- Pauline Huguet
- Bühne und Licht
- Ioannis Mandafounis
Live-Choreografie, die Methodik von Ioannis Mandafounis, ermöglicht es, auf der Bühne aus dem Moment heraus eine Choreografie zu kreieren. In „Lisa“ bedeutet das auch, dass die Tänzer*innen während einer Sequenz live entscheiden, wann sie die Bühne betreten und wieder verlassen. Innerhalb dieser einfachen Setzung sind sehr unterschiedliche Situationen möglich. Das unvermittelte Auftauchen und Verschwinden bewirkt überraschende Wechsel, aus dem Aufeinandertreffen von zwei Tänzer*innen wird plötzlich eine unübersichtliche Gruppenszene. Plötzlich wird jemand alleingelassen und wirft sich in ein emotionales Solo hinein.
Diese dramaturgischen Prinzipien kombiniert das Stück mit Gedichten des Lyrikers Ossip Mandelstam aus der Sowjetunion und mit Musik von Gabriel Fauré. Historische Kostüme aus den 1930er Jahren geben den Texten, die teils im russischen Original, teils auf Deutsch und Englisch zu hören sein werden, einen visuellen Rahmen. So erscheinen immer wieder kürzere oder längere Erzählfäden, denen das Publikum folgen kann, aber nicht muss.
Ist das der Schauplatz eines Verbrechens? Oder geht alles seinen alltäglichen Gang? Soll man jetzt höflich grüßen oder sich schnellsten im Gestrüpp verstecken? Mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, nutzt wenig, wenn die Realität ins Wanken gerät.
Interview
Ioannis Mandafounis und die Tänzerin Nastia Ivanova sprechen über das Konzept und den Kreationsprozess der Neukreation LISA.